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Zitronen

Roman | Ein sprachgewaltiges Buch über das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

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Beschreibung

August Drach wächst in einem Haus am Dorfrand auf, das Hölle und Paradies zugleich ist. Der Vater, von sich und dem Leben enttäuscht, misshandelt seinen Sohn, Zärtlichkeit hat er nur für die Hunde übrig. Trost findet August bei seiner Mutter, die ihn liebevoll umsorgt. Doch als der Vater die Familie verlässt, verwandelt sich die Zuwendung der Mutter: Sie mischt August heimlich Medikamente ins Essen, schwächt das Kind, macht es krank; von seiner Pflege verspricht sie sich Aufmerksamkeit und Bewunderung. Erst Jahre später gelingt es August, sich aus den Fängen der Mutter zu befreien, ein unabhängiges Leben zu führen, erste Liebe zu erfahren. Doch wie lernt ein erwachsener Mensch, das Rätsel einer Kindheit zu lösen, in der Grausamkeit und Liebe untrennbar zusammengehören? Wie durchbricht er den Kreislauf von Lügen und Betrügen? Und was passiert, wenn sich dieser Mensch, Jahre später, an den Ursprung des Schmerzes zurückwagt?

Sprachgewaltig, in packenden Bildern und Episoden erzählt Valerie Fritsch in ihrem neuen Roman von der Ungeheuerlichkeit einer Liebe, die hilflos und schwach macht, die den anderen in mentaler und körperlicher Abhängigkeit hält. Ein Entkommen ist nicht vorgesehen, es sei denn um den Preis, selbst schuldig zu werden.

Details

Erscheinungstermin
07.02.2024
ISBN
9783518431726
Seitenzahl
186
Verlag / Label
Suhrkamp

Rezension der Stuttgarter Zeitung

Mutterliebe als bittere Pille

Die Österreicherin Valerie Fritsch erzählt in ihrem vierten Roman „Zitronen“ kunstvoll von einer traurigen Kindheit, übergriffigen Eltern und der grausamen Banalität der Gewalt.

Hier finden Sie die komplette Rezension auf stuttgarter-zeitung.de